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Silke Schmidt >>> Senioren-Leichtathletin des Jahres 2019

vrijdag, 17 januari 2020

BRON: www.leichtathletik.de, David Deister Lexgroep E News: S1 Afl. 6

Silke Schmidt
Silke Schmidt
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Silke Schmidt (Foto Jorrit Ooyen)
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Archieffoto >>>Silke Schmidt(687) en elite runner Sabrina Mockenhaupt (793) tijden Duitse Meisterschaften 2013
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Silke Schmidt in ZZ Leiden Foto Erik van Leeuwen
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Heuveltraining Silke Schmidt en Lex van Eck van der Sluijs Foto: Erik van Leeuwen
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Lexgroep met vlntr Peter, Rene, Louiza, Silke Schmidt, Guido en Thomas Schmidt
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Silke Schmidt na 10K in Utrcht
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Silke Schmidt: Yes, I can, ist eine meiner Devisen.
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Lexgroep E News: Waar een gezamenlijke passie toe kan leiden? S1 Afl. 6

16.01.2020 | Interview

Silke Schmidt: Meine späte sportliche Karriere weiß ich sehr zu schätzen

Bron: www.leichtathletik.de / news
Schrijver David Deister


Selten war der Wahlausgang zur "Senioren-Leichtathletin des Jahres" so knapp wie diesmal. Am Ende votierte die Mehrheit der beteiligten Leichtathletik-Fans und Internetnutzer knapp für Silke Schmidt. Im Interview verrät die hauptberufliche Übersetzerin einige Buchtipps und berichtet, wie ihr Mann sie zum Laufen animierte.
Silke Schmidt, herzlichen Glückwunsch: Sie sind Deutschlands "Senioren-Leichtathletin des Jahres" 2019.

Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?
Silke Schmidt:
Ich freue mich über die damit verbundene Anerkennung meiner Leistungen und möchte mich bei all jenen bedanken, die für mich gestimmt haben.

Kurz nach Ihrem 60. Geburtstag im August fiel der Startschuss zu einer Serie von insgesamt acht Weltrekorden. Hatten Sie das so geplant?
Silke Schmidt:
Die Bahnsaison neigte sich zu dem Zeitpunkt bereits dem Ende zu, und so musste ich jede Wettkampfmöglichkeit nutzen. Zudem bin ich eine Perfektionistin, im Beruf genauso wie beim Sport. Ich gebe nicht eher Ruhe, bis ich mit dem Resultat zufrieden bin, gleichgültig, ob es sich um die Übersetzung eines Satzes oder eine anvisierte Laufzeit handelt. Dabei liegt meine Messlatte meist höher, als andere sie für mich auflegen. So bin ich fast alle Strecken auch mehrmals gelaufen, da ich nach dem ersten Rekord jeweils spürte, da geht noch mehr. Nach meinem Wiedereinstieg hatte ich ja fast nur 5-Kilometer-Straßenläufe absolviert, an die Bahn oder an längere Rennen musste ich mich erst wieder gewöhnen.

Besteht der Hauch einer Möglichkeit, dass Sie die bereits deutlich pulverisierten Weltrekorde ein weiteres Mal unterbieten können?
Silke Schmidt:
Das ist auf jeden Fall ein Ziel, das mich motiviert. Nach der langen unfallbedingten Verletzungspause brauchte mein Körper Zeit, um sich wieder an höhere Trainingsumfänge und -intensitäten zu gewöhnen. Erst jetzt akzeptiert er das Programm von früher. Meine Trainingszeiten verbessern sich auch noch stetig. Außerdem achte ich jetzt mehr auf meine Technik, und ich habe mir vorgenommen, mehr Kraft und Beweglichkeit zu trainieren. Schauen wir mal, wie weit ich damit vielleicht noch komme. Ich gehe es auf jeden Fall ganz entspannt an, ohne jeglichen Druck.

Wie oft trainieren Sie?
Silke Schmidt:
Inzwischen trainiere ich wieder sechs- bis siebenmal pro Woche zwischen 70 und 90 Minuten pro Einheit, meistens auf Asphalt, nie auf der Leichtathletikbahn. Fast jeder
Lauf beginnt vor meiner eigenen Haustür.

Und Sie trainieren immer ganz allein?
Silke Schmidt:
Meistens ja, schon aus Zeitmangel. Nur samstags geht es unter Anleitung zum Fahrtspiel in die Dünen. Je nach Trainingsphase kommen da 15 bis 20 Kilometer in sandigem, hügeligem Gelände zusammen. Außerdem trainiere ich eine Laufgruppe in einem Sportstudio. Es macht großen Spaß, zu sehen, wie Leute, die am Anfang nur zehnmal im Wechsel eine Minute laufen und eine Minute gehen konnten, inzwischen einen Halbmarathon absolvieren.

Zeiten und Rekorde wie in den letzten Jahren sind nur möglich, wenn das eigene Umfeld stimmt.
Silke Schmidt:
Mein Mann ist sport- und laufbegeistert. Er hat mich vor 20 Jahren auch zum Wettkampflauf gebracht, als Leute für eine Uni-Staffel in Zürich gebraucht wurden. Erfolgreich geködert hat er mich, einen echten Schokoholic, mit Lindt-Pralinen. Die hatte er mir versprochen, wenn ich von etwa 700 Startern unter die besten 20 komme. Am Ende wurde ich sogar Vierzehnte, obwohl ich zu dem Zeitpunkt nur einmal pro Woche mit Freunden joggte. Ja, mein Mann unterstützt mich wirklich, wo er nur kann. Verglichen mit meiner Kindheit werde ich da heute doppelt und dreifach unterstützt.


Wie war das denn als Kind?
Silke Schmidt:
Meine Eltern waren echte Couch-Potatoes, die hatten mit Sport nicht viel am Hut. Während meine Freunde bei Leichtathletikwettkämpfen von ihren Eltern angefeuert wurden, stand ich bei meiner Rückkehr nicht selten vor verschlossener Tür, weil meine Eltern irgendwo unterwegs waren.

Also haben Sie als Kind schon Leichtathletik betrieben?
Silke Schmidt:
Ja, im Alter von zwölf bis 16 Jahren war ich in einem Leichtathletikverein. Ich hatte eine gute Sprungkraft, mit 13 bin ich immerhin fünf Meter weit gesprungen, und bei einer Körpergröße von 1,64 Metern schaffte ich sogar 1,60 Meter im Hochsprung. Gesprintet bin ich auch, nur längere Distanzen hat man uns damals nie laufen lassen. Als ich nicht größer wurde und meine Leistungen stagnierten, bin ich erst zum Tennis und anschließend zum Modern Dance gewechselt. Vor allem der Tanz war viele Jahre mein Sport.

Bedauern Sie es, dass Ihr Talent für die Langdistanz nicht damals schon entdeckt wurde?
Silke Schmidt:
Darüber denke ich eigentlich nicht nach, es lässt sich ja auch nicht mehr ändern. Vielleicht hätte es zu einer Karriere in jungen Jahren geführt, vielleicht auch nicht. Das werde ich nie wissen. Aber ich weiß, dass ich die letzten 60 Jahre privat wie beruflich unendlich genossen habe, und dafür bin ich sehr dankbar. Und meine späte sportliche "Karriere" weiß ich dafür jetzt umso mehr zu schätzen.

Leben Sie ein bestimmtes Motto?
Silke Schmidt:
"Yes, I can" ist eine meiner Devisen. Ein Motto, das ich anderen gern mitgebe. Mit einer positiven Grundeinstellung, Disziplin, Ausdauer und Begeisterung für eine Sache lässt sich so viel erreichen.
Hauptberuflich arbeiten Sie als Übersetzerin, was machen Sie da schwerpunktmäßig?
Silke Schmidt:
Früher habe ich vor allem Kinder- und Jugendliteratur aus dem Englischen, Französischen und Niederländischen ins Deutsche übersetzt. In der letzten Zeit sind es eher Sachbücher. So habe ich kürzlich für Meyer & Meyer "Das Geheimnis des Laufens" übersetzt. Darin wird erläutert, wie man Trainingsdaten nutzen kann, um Topleistungen zu erzielen. Interessanterweise etwas, das ich persönlich gar nicht nutze. Ich laufe vor allem nach Gefühl.

Arbeitsbedingt sind sicher schon viele Bücher über Ihren Tisch gegangen. Hätten Sie vielleicht eine Empfehlung für unsere Leser?
Silke Schmidt:
Spontan fällt mir da "Vielleicht Esther" von Katja Petrowskaja ein, eine sprachlich brillante, fragmentarische Rekonstruktion einer jüdischen Familiengeschichte. Zu meinen Lieblingsbüchern gehören sicher auch zwei Werke der flämischen Autorin Anne Provoost, die ich aus dem Niederländischen übersetzt habe: "Rosalenas Spiegel" und "Flutzeit". 

Beide „Senioren des Jahres“-Preisträger, Herbert E. Müller bei den Männern wie auch Silke Schmidt bei den Frauen, sollen im Rahmen der kommenden Senioren-Hallen DM 2020 in Erfurt (28. Februar bis 1. März) geehrt werden.
 
BRON: www.leichtathletik.de
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